Mail dal responsabile diving di Bathala.
Moderatori: alssio, Davide, Lo Staff di TuttoMaldive, Rosaria
Allora ... premettendo che non ho alcun interesse a pubblicizzare un sito web o un altro cito allora la fonte originale :
http://taucher.net/forum/tauchenShow.ht ... ummer=6439
Antwort von Jessica am 30.12.2004 - 07:34
Hier ein Bericht zur Lage auf den Malediven, der uns per Mail erreichte. Danke an Norbert Schmidt:
Ich bin seit vielen Jahren auf den Malediven, so auch die vergangenen Tage. Von hier aus gesehen, ist eigentlich unfassbar, was in Europa in der Presse abläuft.
Das Unheil auf den Malediven begann nicht erst mit dem Eintreffen der Welle aus Sumatra. Um 6.30 erschütterte ein leichtes Erdbeben die Hauptstadt Male. Es wurde auf anderen Inseln vermutlich deswegen nicht gespürt weil höhere Gebäude fehlen. Niemand nahm davon Notiz, der Untergrund ist sowieso labil, Risse an hohen Gebäuden sind nichts seltenes.
Ich sass gegen 10 Uhr 30 vor meinem Zimmer auf der Insel Bathala, Ari Atoll, als beim Nachbarbungalow in unmittelbarer Strandnähe, einige Schaumzungen auf die Veranda zugekrochen kamen und ins Innere drangen. Der herangerufene Roomboy klemmte ein Brett davor, das wars dann.
Unsere Taucher berichteten von plötzlicher, starker Strömung, aufgewirbeltem Sand, einem Korallenblock, der vom Riffdach in die Tiefe stürzte. Ein paar Stunden lang herrschten noch starke, wechselnde Strömungen vor, ab dann völlige Normalität. So haben wir und 80% der Malediven die Tsunami erlebt.
Einige Inseln kamen nicht so gut davon, besonders die am Ostrand der Atolle. Nach heutigem Stand kamen etwa 50 Personen ums Leben, darunter viele Kleinkinder,Touristen offensichtlich keine. 10 von 100 Resortswurden beschädigt, 6 Resorts geschlossen weil in Teilen nicht mehr existent oder unbewohnbar.
Eine unbekannte Anzahl bewohnter Inseln wurde kurzfristig überflutet, die Bewohner einiger weniger Inseln mussten ihre Dörfer verlassen, nicht in erster Linie wegen unmittelbarer Zerstörung , sondern weil durch das Wasser die Essensvorräte (sprich Reis und Mehl) unbrauchbar wurden.
In der Hauptstadt Male waren die ufernahen Strassen kurzfristig, wie bei jedem starken Regen üblich, knöcheltief unter Wasser, das nach einer Stunde wieder abgelaufen war. Ein Boot wurde auf die Mole gehoben und wurde, wie ich hörte, zum Standardmotiv der Berichterstattung.
Die Landebahn des Flughafens Male war ebenfalls kurzfristig unter Wasser. Nach dem Wegfegen des Sandes wurde der Flugbetrieb 4 1/2 Stunden nach der Überflutung wieder freigegeben. Das allein sollte Aussage genug über das wirkliche Ausmass des Unglücks am Airport sein. Wieso die LTU, Start in München 6 Stunden nach Freigabe des Hulule Airport, leer ankam, mag nachvollziehen wer kann. Ich kann es nicht.
Grössere Probleme bei Airtaxi, direkt hinter dem östliche Aussenriff des Male Atolls. Die schwimmenden Stege zum Ein-und Ausstieg sind mit Scharnieren an der Ufermauer befestigt. Als eine Welle die Stege hochdrückte, wurden sie aus den Scharnieren gerissen und damit war das Wege- System unbrauchbar. 2 Flugzeuge wurden leicht beschädigt. In der Zwischenzeit wieder alles in Betrieb.
Eine Riesenwelle, die wie eine Wasserwand heranbrauste und tosend über die Malediven hereinbrach gab es nicht. Es kann keine dieser alles unter sich begrabenden Wellen auf den Malediven geben, weil das sanft ansteigende Ufer, Vorraussetzung zum Aufbau wirklich grosser Wellen, fehlt. Von einigen wenigen Punkten abgesehen (dort wird auch gesurft) wurde die Tsunami fast überall auf den Malediven deshalb nicht als hereinstürzende Welle, sondern als Anstieg des Meeresspiegels empfunden- ein Wasserberg, der durch die Malediven lief. Die Inseln wurden je nach Lage und Aufbau mehr oder weniger überschwemmt. Schon nach wenigen Minuten begann das Wasser wieder abzulaufen- und zwar mit teils enormer Strömungsgeschwindigkeit. Dies war die eigentliche Zerstörungsgewalt.
Leitungen wurden zerrissen, Habseligkeiten schwammen davon, in der Hauptablauflinie konnte man sich schon im 30cm tiefem Wasser nur noch mit Mühe auf den Beinen halten, weil der Sand unter den Füssen weggezogen wurde. Dies ist auch der Grund warum viele kleine Kinder unter den Todesopfern waren.
Nicht die Gewalt einer herabdonnernden Welle war das Problem, sondern die Kraft des sofort wieder ablaufenden Wassers.
Das wirft auch ein anderes Licht auf die meisten der betroffenen Resorts.
Ich nenne jetzt Namen: Digufinolhu. Ein finolhu bezeichnet im maledivischen eine unbewohnbare Insel. Wieso baut man ein Resort darauf? Embudufinolhu (Taj Exotica) eine Sandbank, Lankanfinolhu (firmiert unter Soneva-Giri), der Gästebereich ist weniger als eine Sandbank.
Meddufushi, eine Sandbank, das benachbarte Hakuraa... eine abstruse Sandbank, kein logisch denkender Mensch würde da ein Hotel drauf bauen.
Tari Lodge (Dhonveli), das am gründlichsten zerstörte Resort: Urspünglich ein ein paar Korallenblöcke über der Wasseroberfläche. Diese wurden mit Zement firmiert und mit Sand aufgeschwemmt. Fertig ist das Resort, das (ich habs selber erlebt) schon bei Wind und Wasserhochstand Probleme hatte. Es braucht da gar keine Naturkatastrophe-die hatten wir hier gar nicht- sonder nur extreme Verhältnisse, und weg ist die Pracht.
Wieso wurden ungeeignete Lokationen, ich mag gar nicht von Inseln sprechen, zum Bau von Resorts freigegeben? Weil es keine leeren Inseln mehr im Einzugsbereich des Flughafens gibt, und deshalb bebaut wurde, was über die Wasserobefläche lugte. Das ist präzise so, wie wenn man in den Alpen sein Hotel in ein Lawinengelände baut, weil das der einzig verfügbare Platz in Bergbahnnähe ist. Der letzte Lawinenabgang war ja vor 30 Jahren... Die letzte Sturmflut auf den Malediven war im August 1990.
Die meisten der zerstörten Bungalows waren sogenannte "Overwater Bungalows", Bungalows auf Stelzen, das Mittel der Wahl wenn der Platz auf der Insel selber nicht mehr ausreicht, bzw.gar keine Insel da ist. Diese Stelzen sind auf kleinen Fundamenten gewöhnlich in den Sand der Lagune gesetzt. Ständige Reparaturarbeiten sind schon bei normalen Verhältnissen nötig, weil der Untergrund nicht stabil ist. Es reichte, wie geschehen, wenn die extreme Strömung den Sand unter der einen oder anderen Stütze wegsaugt um das Haus kollabieren zu lassen.
Vermutlich habt ihr auf Eurer Malediveninsel schon eine oder mehrere Saugpumpen bemerkt, die Sand aufschwemmen. Entweder um den vorhandenen Strand zu sichern, aber auch um eine völlig neue Inseln zu konstruieren. Extrembeispiel: Kuda Hura (Four Seaons Resort) oder Summerisland (Ziyarafushi): Hier wird ein Landzunge angelegt, da eine Bucht, dort ein kleines Inselchen mit Palme und Häuschen drauf. Aufgeschwemmter Sand hält niemals (sonst wäre er von selber dort), befinden sich bewohnte Anlagen darauf, ist das wie das Haus in der Lawinenbahn. In Europa ein Fall für den Staatsanwalt.
Ich betrauere meine umgekommen maledivischen Landsleute, ich habe Bedauern für die betroffenen Touristen, ich vermag aber nicht die Berichterstattung in Deutschland nachzuvollziehen, die eine Katastrophe konstruierte, die es nicht gab. Das unzutreffende Bild ergab sich wohl, weil die Malediven ohne näheres Hinsehen mit den Verhältnissen in Thailand und Sri Lanka in einen Topf geworfen wurden.
Gegewärtige Lage: Mit Ausnahme von etwa zehn Resorts ist der Hotel -und Tauchbetrieb völlig normal, die Leute auf den Safaribooten, sofern nicht bei Hulule vor Anker, haben nicht einmal was bemerkt. Ob ihrs glaubt oder nicht.
Tip: Wer trotz der akuten Lebensgefahr auf die Malediven will: Bei Tauchveranstaltern buchen (sind besser informiert) und Emirates fliegen
http://taucher.net/forum/tauchenShow.ht ... ummer=6439
Antwort von Jessica am 30.12.2004 - 07:34
Hier ein Bericht zur Lage auf den Malediven, der uns per Mail erreichte. Danke an Norbert Schmidt:
Ich bin seit vielen Jahren auf den Malediven, so auch die vergangenen Tage. Von hier aus gesehen, ist eigentlich unfassbar, was in Europa in der Presse abläuft.
Das Unheil auf den Malediven begann nicht erst mit dem Eintreffen der Welle aus Sumatra. Um 6.30 erschütterte ein leichtes Erdbeben die Hauptstadt Male. Es wurde auf anderen Inseln vermutlich deswegen nicht gespürt weil höhere Gebäude fehlen. Niemand nahm davon Notiz, der Untergrund ist sowieso labil, Risse an hohen Gebäuden sind nichts seltenes.
Ich sass gegen 10 Uhr 30 vor meinem Zimmer auf der Insel Bathala, Ari Atoll, als beim Nachbarbungalow in unmittelbarer Strandnähe, einige Schaumzungen auf die Veranda zugekrochen kamen und ins Innere drangen. Der herangerufene Roomboy klemmte ein Brett davor, das wars dann.
Unsere Taucher berichteten von plötzlicher, starker Strömung, aufgewirbeltem Sand, einem Korallenblock, der vom Riffdach in die Tiefe stürzte. Ein paar Stunden lang herrschten noch starke, wechselnde Strömungen vor, ab dann völlige Normalität. So haben wir und 80% der Malediven die Tsunami erlebt.
Einige Inseln kamen nicht so gut davon, besonders die am Ostrand der Atolle. Nach heutigem Stand kamen etwa 50 Personen ums Leben, darunter viele Kleinkinder,Touristen offensichtlich keine. 10 von 100 Resortswurden beschädigt, 6 Resorts geschlossen weil in Teilen nicht mehr existent oder unbewohnbar.
Eine unbekannte Anzahl bewohnter Inseln wurde kurzfristig überflutet, die Bewohner einiger weniger Inseln mussten ihre Dörfer verlassen, nicht in erster Linie wegen unmittelbarer Zerstörung , sondern weil durch das Wasser die Essensvorräte (sprich Reis und Mehl) unbrauchbar wurden.
In der Hauptstadt Male waren die ufernahen Strassen kurzfristig, wie bei jedem starken Regen üblich, knöcheltief unter Wasser, das nach einer Stunde wieder abgelaufen war. Ein Boot wurde auf die Mole gehoben und wurde, wie ich hörte, zum Standardmotiv der Berichterstattung.
Die Landebahn des Flughafens Male war ebenfalls kurzfristig unter Wasser. Nach dem Wegfegen des Sandes wurde der Flugbetrieb 4 1/2 Stunden nach der Überflutung wieder freigegeben. Das allein sollte Aussage genug über das wirkliche Ausmass des Unglücks am Airport sein. Wieso die LTU, Start in München 6 Stunden nach Freigabe des Hulule Airport, leer ankam, mag nachvollziehen wer kann. Ich kann es nicht.
Grössere Probleme bei Airtaxi, direkt hinter dem östliche Aussenriff des Male Atolls. Die schwimmenden Stege zum Ein-und Ausstieg sind mit Scharnieren an der Ufermauer befestigt. Als eine Welle die Stege hochdrückte, wurden sie aus den Scharnieren gerissen und damit war das Wege- System unbrauchbar. 2 Flugzeuge wurden leicht beschädigt. In der Zwischenzeit wieder alles in Betrieb.
Eine Riesenwelle, die wie eine Wasserwand heranbrauste und tosend über die Malediven hereinbrach gab es nicht. Es kann keine dieser alles unter sich begrabenden Wellen auf den Malediven geben, weil das sanft ansteigende Ufer, Vorraussetzung zum Aufbau wirklich grosser Wellen, fehlt. Von einigen wenigen Punkten abgesehen (dort wird auch gesurft) wurde die Tsunami fast überall auf den Malediven deshalb nicht als hereinstürzende Welle, sondern als Anstieg des Meeresspiegels empfunden- ein Wasserberg, der durch die Malediven lief. Die Inseln wurden je nach Lage und Aufbau mehr oder weniger überschwemmt. Schon nach wenigen Minuten begann das Wasser wieder abzulaufen- und zwar mit teils enormer Strömungsgeschwindigkeit. Dies war die eigentliche Zerstörungsgewalt.
Leitungen wurden zerrissen, Habseligkeiten schwammen davon, in der Hauptablauflinie konnte man sich schon im 30cm tiefem Wasser nur noch mit Mühe auf den Beinen halten, weil der Sand unter den Füssen weggezogen wurde. Dies ist auch der Grund warum viele kleine Kinder unter den Todesopfern waren.
Nicht die Gewalt einer herabdonnernden Welle war das Problem, sondern die Kraft des sofort wieder ablaufenden Wassers.
Das wirft auch ein anderes Licht auf die meisten der betroffenen Resorts.
Ich nenne jetzt Namen: Digufinolhu. Ein finolhu bezeichnet im maledivischen eine unbewohnbare Insel. Wieso baut man ein Resort darauf? Embudufinolhu (Taj Exotica) eine Sandbank, Lankanfinolhu (firmiert unter Soneva-Giri), der Gästebereich ist weniger als eine Sandbank.
Meddufushi, eine Sandbank, das benachbarte Hakuraa... eine abstruse Sandbank, kein logisch denkender Mensch würde da ein Hotel drauf bauen.
Tari Lodge (Dhonveli), das am gründlichsten zerstörte Resort: Urspünglich ein ein paar Korallenblöcke über der Wasseroberfläche. Diese wurden mit Zement firmiert und mit Sand aufgeschwemmt. Fertig ist das Resort, das (ich habs selber erlebt) schon bei Wind und Wasserhochstand Probleme hatte. Es braucht da gar keine Naturkatastrophe-die hatten wir hier gar nicht- sonder nur extreme Verhältnisse, und weg ist die Pracht.
Wieso wurden ungeeignete Lokationen, ich mag gar nicht von Inseln sprechen, zum Bau von Resorts freigegeben? Weil es keine leeren Inseln mehr im Einzugsbereich des Flughafens gibt, und deshalb bebaut wurde, was über die Wasserobefläche lugte. Das ist präzise so, wie wenn man in den Alpen sein Hotel in ein Lawinengelände baut, weil das der einzig verfügbare Platz in Bergbahnnähe ist. Der letzte Lawinenabgang war ja vor 30 Jahren... Die letzte Sturmflut auf den Malediven war im August 1990.
Die meisten der zerstörten Bungalows waren sogenannte "Overwater Bungalows", Bungalows auf Stelzen, das Mittel der Wahl wenn der Platz auf der Insel selber nicht mehr ausreicht, bzw.gar keine Insel da ist. Diese Stelzen sind auf kleinen Fundamenten gewöhnlich in den Sand der Lagune gesetzt. Ständige Reparaturarbeiten sind schon bei normalen Verhältnissen nötig, weil der Untergrund nicht stabil ist. Es reichte, wie geschehen, wenn die extreme Strömung den Sand unter der einen oder anderen Stütze wegsaugt um das Haus kollabieren zu lassen.
Vermutlich habt ihr auf Eurer Malediveninsel schon eine oder mehrere Saugpumpen bemerkt, die Sand aufschwemmen. Entweder um den vorhandenen Strand zu sichern, aber auch um eine völlig neue Inseln zu konstruieren. Extrembeispiel: Kuda Hura (Four Seaons Resort) oder Summerisland (Ziyarafushi): Hier wird ein Landzunge angelegt, da eine Bucht, dort ein kleines Inselchen mit Palme und Häuschen drauf. Aufgeschwemmter Sand hält niemals (sonst wäre er von selber dort), befinden sich bewohnte Anlagen darauf, ist das wie das Haus in der Lawinenbahn. In Europa ein Fall für den Staatsanwalt.
Ich betrauere meine umgekommen maledivischen Landsleute, ich habe Bedauern für die betroffenen Touristen, ich vermag aber nicht die Berichterstattung in Deutschland nachzuvollziehen, die eine Katastrophe konstruierte, die es nicht gab. Das unzutreffende Bild ergab sich wohl, weil die Malediven ohne näheres Hinsehen mit den Verhältnissen in Thailand und Sri Lanka in einen Topf geworfen wurden.
Gegewärtige Lage: Mit Ausnahme von etwa zehn Resorts ist der Hotel -und Tauchbetrieb völlig normal, die Leute auf den Safaribooten, sofern nicht bei Hulule vor Anker, haben nicht einmal was bemerkt. Ob ihrs glaubt oder nicht.
Tip: Wer trotz der akuten Lebensgefahr auf die Malediven will: Bei Tauchveranstaltern buchen (sind besser informiert) und Emirates fliegen
Re: Mail dal responsabile diving di Bathala.
Quante storie per un testo che non aggiunge niente di nuovo a quanto già scritto e riscritto qui su questo sitoweb.
Paolo
Paolo